2020 kamen Annina & Douglas auf uns zu, da Sie für ihre Auszeit Umweltprojekte suchten, für welche sie sich als Freiwillige einsetzen können. Ihnen gefiel unser Projekt in Doro und so haben sie sich mit ihren kleinen Kindern Sora und Yuri im Sommer 2021 während 3 Monaten für das Biodiversitätsprojekt engagiert.
Neben ihrer Hilfe für die Landwirtschaft haben sie einen wundervollen Alpengarten kreiert! Wir waren überwältigt von dem bis ins Detail liebevoll gestalteten Garten. Was für ein Engagement!
Annina und Douglas haben ihre gesamte Arbeit von über 700 Arbeitsstunden gespendet. Vielen lieben Dank dafür! Danke auch an Shangli für sein grosszügiges Entgegenkommen bei der Miete des Birkenhauses für die Familie.
Was wächst im Alpengarten?
In den Teilen mit den bunten Steinen sind die besonderen Wildblumen ausgesät. Elisabeth hat sie sorgfältig gesammelt in der Umgebung von Doro. Sie dienen auch als Samenpool für die artenreichen Einsaaten in die Wiesen um Doro.
Im flachen Teil mit den hölzernen Nummern findet sich der Heilpflanzen-Garten. Auch hier finden sich Wildkräuter aus der Umgebung von Doro. Es sind eher häufigere Pflanzen, die in der Volksmedizin bekannt sich für ihre heilsamen Wirkungen.
Der ganze Alpengarten ist offen für Besucher. Es ist gerade ein Ziel, dass die Leute schauen können, was es für Blumen gibt in Doro, und auch welche Heilkräuter vorkommen und wie man sie anwenden kann.
Das Ziehen von Wildblumen braucht viel Geduld. Die wilden Samen keimen nicht wie gezüchtete Samen gleich im ersten Jahr. Da sich die Wildpflanzen nicht sicher sein können, ob es ein gutes Jahr wird um zu keimen, verteilen sie Ihre Keimung über mehrere Jahre. So vergrössern sie die Chance, ein für sie gutes Jahr zu erwischen. Es dauert also mehrere Jahre, bis das volle Potenzial von Wildblumen gewachsen ist. Es kann auch sein, dass mehrmals ausgesät werden muss.
Wie geht es weiter? Wildblumen brauchen nicht viel Pflege wenn sie sich einmal etabliert haben. Aber bis dahin kann es nötig sein, sie bei der Keimung zu wässern und gut zu jäten, um die gewünschten Pflanzen zu erhalten. Auch nach der Etablierung wird es nötig sein zu jäten, um den konkurrenzschwächeren Pflanzen Chancen zu geben. Die Pflege des Gartens wird im Rahmen des Biodiversitätsprojektes organisiert.
Die Arbeiten werden begleitet von Hansruedi Schudel, welcher mit seinem Naturschutzbüro viele erfolgreiche Wildblumen-Einsaaten umgesetzt hat. Dennoch ist es ein Pionierprojekt hier in den Tessiner Bergen und es braucht etwas Experimentierwille und auch Geduld, um herauszufinden was gut funktioniert.
Wir sind auf jeden Fall gespannt und freuen uns auf die Blumen! 😊
Simone & Philipp